Kontrolle der Enttaeuschungen

Wer ist eigentlich das Opfer? Der Enttaeuschte oder der Enttaeuschende?
Ich meine, ich als Enttaueschender kann nichts fuer die Erwartungen des Enttaeuschten (es sei denn, offensichtlich, dass ich etwas verspreche, was ich nicht halte) und als Enttaeuschter werden meine Erwartungen nicht erfuellt (was m.M.n. falsch ist) bzw. ich wurde getaeuscht und finde es heraus (m.M.n. richtig).

Ich glaube, dass manche Menschen Erwartungen und Taeuschungen durcheinander bringen. Wie kann man sich getaeuscht fuehlen, wenn doch das Gegenueber nie etwas vorgetaeuscht hat?

Woher nimmt man sich das Recht auf etwas zu warten, was eine zweite Partei braucht, die dieses erfuellt. Es ist unangemessen zu sagen Ich bin enttauescht (von dir). Wenn ich doch aber nie so tue als ob. Wie kann diese Enttaeuschung dann sein? Wodurch sind diese Erwatungen dennoch gerechtfertigt?
Weil es sich eben so gehoert.

Das wuerde bedeuten, dass unsere Gesellschaft uns hinterlistig zu Taeuschenden macht, ohne, dass wir davon wissen? Ich verstehe es noch immer nicht so ganz.

Es fuehlt sich auf jeden Fall erdrueckend an, eine Enttaeuschung zu sein und das ist vielleicht mein verspaeteter Wunsch zu Weihnachten: Nichts von mir erwarten, was ich nicht von mir selber erwarten wuerde.
Die Entscheidungen fallen mit dem Wissensstand der Gegenwart. Daran kann niemand was aendern. Und niemand sollte etwas anderes erwarten. Ist doch auch gut fuer alle: Keine Erwartungen bringen keine weiteren Enttauschungen!


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